PINA :  « Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren… »

Présentation par les Inrocks:  » Rencontre entre deux monstres sacrés de la culture allemande. Pina Bausch, décédée en 2009, était l’une des plus grandes chorégraphes du monde. Wim Wenders, lui, porta dans les années 70 les plus grands espoirs d’un cinéma moderne européen sous influence américaine.

Larges extraits de spectacles de la chorégraphe (…) envolées de corps, de gestes, de mouvements collectifs, de musiques et de rythmes absolument saisissantes, y compris pour un spectateur peu familier des spectacles de danse.

(…) Difficile de résister à cette expression totale des corps et des visages… »

QUELQUES BRIBES DE DANSE, EXTRAITS, COMMENTAIRES : ACHTUNG ceci n’est ni par ordre alphabétique, ni ne prétend être exhaustif (complet), ce sont des bribes…  Merci à Léonie pour avoir partagé son travail!!

CONSOLATION et AGRESSION / TENDRESSE et VIOLENCE :
TROST und AGRESSION / ZARTHEIT und GEWALT :
Aus Kontakthof : Eine Frau steht da, und ein paar (immer mehr) Männer kommen, und versuchen, sie mit einer kleinen Bewegung zu trösten : einer streichelt ihr kurz die Nase, ein Anderer legt den Kopf auf ihrem Schoss, usw. Es geht immer schneller und gewaltiger zu. Alle Männer sind da zur gleichen Zeit und jeder tut etwas anderes um sie zu trösten. Die Menschenzahl ist stressig. Die Wiederholung dieses Anfassens wirkt brutal, wie von einem Rausch beschleunigt.
Doch man könnte denken, dass jeder Mann die anderen Männern nicht sieht. Als würden sie es zu verschiedenen Momenten tun, obwohl sie gerade alle zur gleichen Zeit auf der Bühne tanzen/spielen. Der Frau geht es nicht besser. Es geht ihr immer schlechter. Die Tröstungen bringen ihr nichts. Sie machen nichts besser. Im Gegenteil! Die Männer machen alle etwas anderes, aber nichts wirkt. In dieser Szene Alles zur gleichen Zeit zeigen, lässt den Zuschauer spüren, dass die Zartheit in Gewalt umkippen kann. Entweder fühlt sich die Frau zu schlecht und keiner kann sie trösten, oder die Männer verstehen die Frau nicht, und ihre Gesten verfehlen ihr Ziel. Die Frau kontrolliert nichts mehr. Sie ist kraftlos und passiv. Sie wird zum Gegenstand und Opfer. Die Männermasse ist stärker. Die « tröstenden » Männer nehmen Besitz von ihr.
Diese Szene ist im Trailer zu sehen (von PINA, sowie von Anne Linsels Dokumentar Tanzträume)

AMOUR / LIEBE –
Wenn die Frau im roten Kleid und der Mann in der Stadt sind. Sie wartet. Er kommt sie holen, hebt sie sogar auf. Die StraBe im Hintergrund zeigt die Gefahr. Alles geht schnell, macht Krach, die Autos fahren, jedes Auto fährt irgendwo hin, die Fahrer wissen, wo sie hin müssen, es geht schnell, es ist stressig. Und sie sind stark zusammen. Sie kümmern sich nicht um das, was gerade neben ihnen passiert. Ihre Liebe ist stark. Ihre Liebe scheint ohne Gefahr. Sie vertrauen einander. Sie nehmen Zeit, um sich zu lieben.

ALLEGRIA … oder KATASTROPHE ?
Eine Szene aus Vollmond : [youtube=http://www.youtube.com/watch?v=mFlTjWsK5tE&feature=relmfu]

COMBAT – KAMPF – Die Frau ist angebunden. Sie ist an eine Leine gebunden, eingesperrt. Wie ein Tier. Sie wird wie ein Tier behandelt. Sie benimmt sich wie ein Tier. Sie möchte etwas machen, um frei zu werden. Ihr Gefängnis ist offen, aber sie kann nicht raus. Sie sieht die offene Tür. Sie rennt immer wieder um durch die Tür zu kommen. Vielleicht weiB sie, dass sie es nicht schaffen kann, aber sie möchte an ihre Freiheit glauben und versucht es immer wieder. Sie denkt vielleicht, dass es besser ist als nichts zu machen. Die offene Tür zu sehen, und gar nicht zu versuchen, durchzukommen. Man meint immer wieder dass sie es schafft ! Man will es. Genau so wie sie. Ihre Hoffnung kommt bis zu uns.
Vielleicht ist diese Figur eine Metapher für Einsamkeit, für Wahnsinn vielleicht, fürs innere Gefühl der Unfreiheit…

« Wonach sehnen wir uns? » fragte Pina Bausch seine Tänzer…

In einer anderen Szene sieht man einen Tänzer eine staubige Höhe erklimmen : es sieht so aus, als würde auch er um seine Freiheit kämpfen, gegen / mit den Naturelemeten genauso wie gegen / mit sich selbst. Eine unglaubliche Kraft kommt in diesem Kampf zum Ausdruck.

JOIE-LIBERTE  / FREUDE – FREIHEIT    / ALLEGRIA, ALMA DEL MOVIMIENTO …
Eine Tänzerin möchte Pina Bausch eine Szene schenken, worin sie fast fliegend von einem Stuhl zum nächsten geht, mitten in der Natur: tanzen bedeutet, offenbart ja auch die Freiheit der Bewegungen, hier zeigt sich auch die Freiheit des/der Befreiten, das Jubel der Leichtigkeit,  das Spielerische am Schaffen…

« What is Joy? Dance it. Joy, the soul of movement… »

DESESPOIR/ VERZWEIFLUNG – Der Mann der aufsteht und immer wieder umfällt.

Café Müller : Pina Bausch  und ihr « Spiegelbild « gehen mit geschlossenen Augen auf der Bühne, wie Geister aus der Unterwelt, von einem grandiosenTrauerlied begleitet, und fallen auch wiederholt wir leblos zu Boden. Als hätten Trauer, Traurigkeit, Einsamkeit sie blind gemacht.

RECONCILIATION / VERSÖHNUNG – Der Mann der in die Arme des anderen Mannes springt.

BEAUTE – SCHÖNHEIT – Die Frau im gelben Kleid. Sie fällt fast um, aber der Mann hebt sie wieder hoch. Er hilft ihr, genug Kraft zum Stehen zu haben. Er hilft ihr auf dem Weg zu bleiben. Den geraden Weg. Sie schafft es nicht alleine. Wie eine Puppe. Sie ist schön, sieht wertvoll und zerbrechlich aus und kann alleine nicht stehen, nicht laufen. Sie braucht jemanden. Sie ist schön aber ohne Kraft. Sie wird ihren Weg nicht alleine finden oder schaffen. Sie braucht eine Begleitung, die sie unterstützt.

FORCE / KRAFT – Die Frau mit den Männerarmen. Er steht hinter ihr.

UNd.. ist die Kraft zum Tragen? Was tragen wir, was trägt jeder von uns? Tragen wir einander?

CONFIANCE / VERTRAUEN  – PROVOKATION?

PINA UND IHRE TAENZER

Pina erwartet von ihren TänzerInnen, dass sie auch die eigenen Gefühle mit ihren Körpern und ihren Gesichtern ausdrücken. Ihr Tanz bedeutet etwas, und der Zuschauer soll es verstehen.

Uns ist aufgefallen, dass Pinas Tänzer darin übereinstimmen, dass sie sagen, Pina habe sie immer besonders gut verstanden. Es zeigt, dass Pina ihre Tänzer gut kannte oder kennen wollte. Sie sprechen von ihrem (hellsichtigen) Blick. Pina habe das Schwerste, auch das Schönste an ihnen immer gesehen. Es schafft auch eine offensichtliche Verbindung zwischen dem Filmemacher Wenders und Pina Bausch, kein Wunder, wenn sich ein Filmemacher für dieses « schaffende Sehen » interessiert…

Im Film sprechen die Tänzer nicht während der INterviews. Man sieht sie nicht sprechen, aber hört ihre Off-Stimmen. Es lässt sich bestimmt dadurch erklären, dass die Tänzer den Körper als privilegiertes Ausdrucksmittel haben – es ist, als ob sie ihre Stimmen fast nicht mehr brauchen würden. Man kann sich denken, dass ihre Stimmen hier wie eine eigene innere Musik sind. Die Off-Stimmen betonen durch ihre Wirkung auch, dass die Tänzer hier aus der Erinnerung sprechen. Man spricht ja meistens nicht laut zu einer Toten… Der Film wurde nach Pinas Tod gedreht, und diese Interviewsszenen verdeutlichen gleichzeitig Pinas Abwesenheit und das tiefe Verständnis zwischen ihr und den Tänzern.

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